Alain Damasio

Die Horde im Gegenwind

Roman
Cover: Die Horde im Gegenwind
Matthes und Seitz Berlin, Berlin 2024
ISBN 9783751800785
Gebunden, 715 Seiten, 34,00 EUR

Klappentext

Aus dem Französischen von Milena Adam. Eine leere Welt, in der tagein, tagaus der Sturm tost. Manchmal verebbt er zu einem sanften Slamino, selten rast er als verheerender Grimmwind übers Land, doch er weht ohne Unterlass, und stets in dieselbe Richtung: von Fernauf nach Fernab. Immer wieder werden speziell ausgebildete Gruppen - genannt "Horden" - losgeschickt, um stromaufwärts gegen den Wind zu gehen, zu "kontern", immer weiter, bis zu seinem Ursprung, um die alles überschattende Frage zu beantworten: Woher weht der Wind? Und warum? Was ist da oben, in den unwegsamen Gebieten, die "Fernauf" genannt werden? Dreiunddreißig Horden sind bislang verschollen, umgekommen oder entmutigt am Wegesrand sesshaft geworden. Doch die vierunddreißigste Horde ist fest entschlossen, die letzte zu sein, die Geschichte vom Wind zu Ende zu schreiben. Ob der wahnhafte Furor ihres Anführers Golgoth ihnen dabei Antrieb oder Verhängnis sein wird, ist genauso ungewiss wie das Ergebnis der Berechnungen von Aeromeisterin Oroshi, die den Wind entschlüsseln will wie eine mathematische Formel. Sicher ist nur, dass Sov, der Schreiber, ihre Erlebnisse und Erkenntnisse in seinem Konterbuch festhält, alle Anfänge und Enden dieser Reise, die für fast alle Mitglieder der Horde ein Leben lang dauern wird.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 16.05.2024

Einen eindrucksvollen Fantasyroman hat Alain Damasio geschrieben, lobt Rezensent Wolfgang Schneider. Im Zentrum steht die titelgebende Horde, die den Ausgangspunkt eines lebensvernichtenden Windes sucht. 23 Hordenmitglieder gibt es, erfahren wir, und Damasio differenziere sie charakterlich teils deutlich aus. Es ist eine komplett artifizielle Welt, die sich vor Schneider öffnet, gleichzeitig jedoch werde sehr menschliche Sehnsucht und Angst verhandelt. Philosophisch grundiert ist das Buch ohnehin, so der Kritiker, der nicht zuletzt auch die kongeniale Übersetzung von Milena Adam hervorhebt.
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